Sodale ... gestern war ich mal Probehören - und da erlebte ich gleich die nächste Farce!
Obwohl ich am Tag zuvor angerufen habe, alles fürs Probehören vorzubereiten, hatte ich das Gefühl, als würde niemand etwas davon wissen. Also war Improvisation das Gebot der Stunde.
Gehört habe ich zuerst mal die Anthony Gallo A'Diva Ti mit einem REL T5 Sub. Danach wurden die A'Divas durch 2 Pro Ject Speaker-Box 5 ersetzt, der Sub blieb also der selbe. Angetrieben wurden die Schallwandler von einem Pioneer VSX-921. Am AVR steckte mein USB-Stick mit verschiedenen Musikstücken, alle mit 192 bit codiert.
Meine Eindrücke: besser, als ich befürchtet habe!
Warum "als ich befürchtet habe"? Nun, viele Diskussionen haben mich stellenweise ziemlich verunsichert, aber als mal die kleinen A'Divas (alleine!!) aufgespielt hatten, war ich schon mal von der extremen Präzision dieser Lautsprecher beeindruckt. Und mehr noch, als mir der Verkäufer gesagt hat, dass jetzt noch nicht mal der Sub mitgespielt hat. So einen breiten Klang aus so kleinen Kügelchen hätte ich echt nicht erwartet. Aber warum erstmal ohne Sub? Nun, wie erwähnt, das ganze kam mir dann ziemlich improvisiert vor. Zuerstmal hat man überhaupt nix gehört, dann hat er es endlich geschafft, die Front-Speaker zum Leben zu erwecken - und dann irgendwann, dass auch der Sub mitmischte. Ergebnis: die akkurate Ortbarkeit hat mir mächtig imponiert; klassische Musik klang einfach nur edel im Vergleich zu meinen Boses daheim. Bei der typischen U-Musik allerdings war ich schwer enttäuscht. Irgendein Frequenzbereich war einfach so gut wie nicht vorhanden. Von den Höhen und den Mitten war es ok, die TIEFEN Bässe kamen auch kraftvoll daher - aber die oberen Bereiche der Bässe waren schlichtweg nicht vorhanden.
Danach kurzer Umbau und die Pro Jects waren an der Reihe. Was mir recht schnell auffiel, war: die Höhen, die ich bei den A'Divas unbewusst vermisst hatte (zuerst schob ich es der Qualität der MP3-Files in die Schuhe), waren plötzlich glasklar vorhanden. Auch die Differenzierung der einzelnen Instrumente war wesentlich besser, der Klang irgendwie wärmer und stimmiger - aber auch nicht so präzise ortbar wie bei den A'Divas. Man hörte natürlich, woher es 'ungefähr' kam, aber eben nicht so präzise wie vorher. Männliche Stimmen klangen auch deutlich kräftiger, trugen aber trotzdem nicht zu stark auf. Bassmäßig war es mit den Pro Jects nur marginal besser, auch hier fehlte mittendrin in den tiefen Bereichen einfach etwas, was mir bei meinen Boses immer fasziniert hatte.
Der Verkäufer hatte dann noch ein wenig am Sub rumgedreht, worauf es mit den Pro Jects etwas besser geworden ist, mit den A'Divas war mir dann der Sub viel zu aufdringlich und hat das ansonsten wirklich gute Klangbild total zerstört.
Irgendwie scheinen diese Läden überhaupt kein Interesse mehr daran zu haben, auch etwas günstigere Ware über den Ladentisch wandern zu lassen. Dabei kosten die Anthony Gallos auch etwa € 230,- pro Stück und der Sub auch nochmals einen halben Tausender. Zusammen wären wir damit schon beim Doppelten meines Budgets (was ich sogar bereit wäre, auszugeben aufgrund der extremen Unauffälligkeit der Speaker). Ich fürchte, dass ich doch auf den Versandhandel umsteigen werde und dann daheim in Ruhe zur Probe höre.

@ enjoy:
Die meisten AVRs bieten eh schon dieses Pass-Through (also das Durchschleifen des HDMI-Signals bei ausgeschaltetem Receiver) und dabei verbrauchen die besseren Geräte nur mehr 1 bis 3 Watt. Und viele schaffen es sogar, selbstätig zu erkennen, welches Eingangssignal sie weiterleiten sollen (meist das erste, das aktiv ist). Umschalten geht dann in der Regel mit der Fernbedienung, ohne den Receiver einzuschalten. Man muss nur darauf achten, dass der AVR die Funktion überhaupt bietet.
Kabel verlegen wäre kein Problem, da ich sowieso vorhabe, das Zimmer neu zu tapezieren und auch den Teppichboden auszutauschen. Da könnte ich die Kabeln gleich mal unter Putz verlegen.
