Autor Thema: Computer und der liebe Strom  (Gelesen 1190 mal)

S-Bahn

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Computer und der liebe Strom
« am: Mai 15, 2022, 12:41:16 »
Hi Leute,

obwohl ich irgendwie damit gerechnet hatte, bin ich trotzdem ziemlich erstaunt, wie sehr man seinen Stromverbrauch und damit seine Energiekosten senken kann, wenn man bereit ist, seinen Workflow ein klein wenig umzustellen. Ich habe vor ziemlich genau 1 Jahr meine HomeOffice-Arbeiten vom Desktop-Rechner auf einen Raspberry Pi 400 verlagert, alles vor dem Hintergrund, etwas für das angespannte Klima zu machen. Der Raspi wird ja mit einem 5V/3A Steckernetzteil versorgt, während alleine die CPU meines damaligen Desktop-Rechners einen ausgewiesenen Stromverbrauchs von bis zu 65W hat.

Diese Woche habe ich die Strom-Jahresabrechnung bekommen und bislang war es immer so, dass ich im Jahr knapp 3000 kW/h verbraucht hatte - mit minimalen Schwankungen von etwa +/- 30 kW/h. Dieses Jahr wurde aber ein um 250 kW/h niedrigerer Stromverbrauch ausgewiesen, was sich in etwa mit meiner Berechnung deckt (bin von rund 200 kW/h ausgegangen). Bei einem aktuellen Stromarbeitspreis von etwa 30 Cent pro kW/h ergäbe sich eine Amortisationszeit für den Rechner von etwa 16 Monaten.

Ich finde das erstaunlich, zumal man mit dem Raspi ja kaum Einschränkungen in Kauf nehmen muss. Klar, manche Webseiten brauchen etwas länger, bis sie komplett angezeigt werden - und zum Zocken ist der Rechner auch eher ungeeignet ... aber es zeigt eigentlich, dass diese Prozessor-Architektur eigentlich das Zeug hätte, die üblichen Desktop-Rechner zu revolutionieren. Denn in dem Rechner ist sicher nicht die allerschnellste CPU verbaut - und wenn man noch etwas an Entwicklungsressourcen reinsteckt, könnte gut ein Computer entstehen, der das Zeug hätte, einen Großteil der stromfressenden x86-Rechner abzulösen. Zeit wäre es meiner Meinung nach.

Wildfoot

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Re: Computer und der liebe Strom
« Antwort #1 am: Mai 23, 2022, 20:57:06 »
65W ?! Jö herzig. ;)


Was soll ich denn dazu sagen? Mein Töff frisst unter Volllast alleine auf den CPU's schon über 410W. Und dabei ist die GraKa noch garnicht eingerechnet. Die kann dann auch nochmals mit über 300W zu Buche schlagen. ;)
Aber es ist schon sehr lange her, seit meine Maschine diese Leistung mal bringen musste; respekive hat sie sie noch nie bringen müssen. Ein wirkliches Volllast-Szenario von der ganzen Maschine ist auch beim Gamen höchst selten.

Mittlerweile game ich nichtmehr so oft, und wenn, dann nichts was die Maschine auch nur ansatzweise auslasten würde. Dennoch wird dieser Stromfresser, wenn er nicht vorzeitig aussteigt, noch länger im Einsatz sein. Einfach weil ich aktuell gerade keinen Bock habe, ne neue Maschine zu bauen und diese performancemässig noch für alles reicht.

Grüsse, Wildfoot

S-Bahn

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Re: Computer und der liebe Strom
« Antwort #2 am: Mai 25, 2022, 21:03:14 »
Mir geht/ging es im Wesentlichen um 2 Dinge, als ich mir den Raspi gekauft hatte:

1. Strom sparen - nur hätte ich nicht gedacht, dass sich der Rechner bei meiner eigentlich nicht besonders potenten Maschine derart rasch amortisiert

2. Umstieg auf Linux - in bin hier grundsätzlich ziemlich leidensfähig, aber allmählich reicht es mir mit der Datensammelwut

Der Raspi ist jetzt tatsächlich der erste Computer, der mich ein ganzes Jahr am Stück Linux verwenden lässt, ohne dass ich das Gefühl habe, es läuft nicht so wie ich möchte. Es gibt zwar immer noch die Probleme, wo Linux nicht mithalten kann - aber dafür habe ich mir schon mal einen Offline-Windows Rechner angeschafft, der ebenfalls weniger Strom verbraucht als der vorherige Desktop-Rechner. Mittlerweile weiß ich noch nicht, was ich mit dem alten Rechner tun soll. Verkaufen? Aber was kann man für einen mindestens 8 Jahre alten (und damals schon veralteten) Intel-Rechner mit 8GB RAM schon verlangen?