Aber nicht doch.

Wir stimmen in wesentlichen Punkten überein
und ich gestehe, mich missverständlich ausgedrückt zu
haben.
Was ich beklage ist das ständig sinkende Bildungsniveau
an unseren Grundschulen. Dafür alleine die Lehrer
verantworlich zu machen wäre in nahezu LoMscher
Denkart zu kurz gegriffen.
Vielmehr handelt es sich um ein Familien- und Gesellschaftspolitisches
Problem.
Wenn sich jeder nur noch selbst der Nächste ist und wir
unsere Kinder aus Gleichgültigkeit der Spassgesellschaft
überlassen, können die besten Lehrer keine Inhalte mehr vermitteln.
Wenn ich von Lehrern höre, die damit beschäftigt sind ihren
Schützlingen Kulturtechniken wie Körperhygiene, Tischmanieren
oder Komunikation (ja auch bei Österreichern!) beizubringen,
nur weil die Eltern zu faul, zu dumm, zu uninteressiert an ihren Kindern
sind und das dann unter dem Deckmantel der persönlichen Freiheit des
Kindes schönreden, dann ist es kein Wunder, das der Lernstoff nur
mehr am Rande des Schullebens vorkommt.
Unter diesem Aspekt, halte ich eine Gesellschaft die sich um ihre Kinder
kümmert, auch wenn der Weg vom Drill zu einem liebevollem Umgang (von
dem ich überzeugt bin das er gegangen wird) noch
ein Weiter sein mag, für die Zukunftsträchtigere.
Ich habe bewusst das japanische Schulsystem als Beispiel gewählt, da
ich glaube, daß das System der persönlichen Freiheit dort am weitesten
in der asiatischen Welt entwickelt ist. Natürlich ist uns vieles dieser
Kultur fremd und befremdlich, aber ich kann und möchte mir kein Urteil
über Sinn oder Unsinn von zB Verbeugungsorgien anmaßen.
